Das Geheimnis der Alpakafarm

Wolfgang Schoch

Das Geheimnis der Alpakafarm - Das ganze Hörspiel am Stück

Was ist in der Alpakafarm passiert und wo ist das Alpaka Rüdiger? Diese Frage wurde im Dezember beantwortet. In dieser Bonusfolge gibt es nochmal einen Zusammenschnitt von allen 24 Teilen.

25.12.2021 73 min Staffel 1 Episode 25

Zusammenfassung & Show Notes

Was ist in der Alpakafarm passiert und wo ist das Alpaka Rüdiger? Diese Frage wurde im Dezember beantwortet. In dieser Bonusfolge gibt es nochmal einen Zusammenschnitt von allen 24 Teilen. 

Idee & Produktion: Wolfgang Schoch 
Musik: Christmas Spirit by Shane Ivers - https://www.silvermansound.com

Transkript

Neulich einen Film gesehen. Da fragte ein Typ, was der Unterschied zwischen Fiktion und Realität ist. Ich glaube, das waren Science-Fiction-Filmen. Ist aber auch egal, worauf ich raus will, ist der Unterschied. In der Fiktion, Daten-Privatdetektiv, total spannende Aufträge. Industriespionage aufdecken, Verschwörung vereiteln, solche Dinge. Dazu ständig um die Welt schötten und sich mit gefährlichen Frauen einlassen. Über das ganze Geld, was da verdient wird, da muss man wahrscheinlich nicht extra reden. Nun, und dann gibt's da auch noch die Realität. Also mich. Ich bin Privatdetektiv und ich schnüffle hauptsächlich untreuen Ehemännern hinterher. Klar, ab und an gibt's da auch mal einen entlaufenen Hund oder einen Aushilfsjob als Kaufhausdetektiv. Ich nenne das aber in den Fällen Arrangement und nicht Aushilfsjob. Klingt einfach besser, vor allem fürs Ego. So ein Arrangement hatte ich eigentlich auch fest für die Weihnachtszeit eingeplant. Das Geschäft mit den untreuen Ehemännern ist an Weihnachten nämlich eine echte Flaute. Total gut für die ganzen Ehefrauen und Familien, klar, total schlecht für meine Miete und bei dem Mistwetter in der Stadt hatten nicht mal die dümmsten Hunde Lust, irgendwie stiften zu gehen. Ich hatte die Weihnachtsmelanchule schon fast akzeptiert, als mein Handy klingelte. Ja, ja, sie sprechen mit dem Privatdetektiv. Am anderen Ende der Leitung war eine aufgeregte Frau. Ich konnte nicht alles verstehen, aber irgendein Rüdiger wurde vermisst und man brauchte schnell Hilfe dabei, den Rüdiger wiederzufinden. Die Frau war Erika Schellmeier von Schellmeiers Alpaka Farm. Alpakas waren das nicht so eine Art Kamele? Ich erkläre dir auf jeden Fall, dass zufällig eben gerade einen Termin abgesagt worden war und nicht direkt zur Farm rausfahren konnte. Natürlich müsste ich den Feiertagstarif berechnen, aber das war kein Problem für sie. Sie gab mir die Adresse der Farm und legte auf. Das vielleicht mein Weihnachtswunder für dieses Jahr? Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung und es gibt Wetter, bei dem die beste Kleidung des Schlafanzuges, weil man dann eben am besten den ganzen Tag über im Bett bleibt, und so ein Tag war heute. Klar, Dezember in Deutschland brachte immer eine gute Chance auf kaltes, nasses und dunkles Wetter. Aber seit einigen Tagen kam da noch ein ziemlich fieser Wind dazu. Der ging durch Mark und Bein. Die Farm, die lag jenseits des Speckgürtels der Stadt. Ich hatte noch nie von der gehört, aber ich interessierte mich auch nicht übermäßig für Kamele oder für Alpakas. Je weiter ich mich von der Stadt entfernte, desto schlechter wurde das Wetter. Fiese Wind entwickelte sich zu einem richtigen Sturm und damit sank die Sichtweite rapide ab. Ich musste schließlich auf das duale System setzen. Mit einem Auge schaute ich auf die schemenhafte Welt vor der Windschutzscheibe. Mit dem anderen Auge verfolgte ich den Weg parallel in Google Maps auf meinem Handy, um rechtzeitig zu wissen, ob die nächste Kurve jetzt nach links oder eher nach rechts ging. Adrenalin hält ja bekanntlich jung. Oder erhöht es das Risiko für den Herzinfarkt in jungen Jahren? War mir da gerade nicht mehr so sicher. Jedenfalls war das Unwetter zu einem waschechten Schneesturm geworden, als sie von der Bundesstraße abfuhr. Wenn man nicht darauf achtete, dann konnte man den Abzweig aber auch leicht übersehen. Nicht nur wegen dem schlimmen Wetter. Die unscheinbare Nebenstraße führte für einen guten Kilometer durch die Pampa. Bis in der fernen Licht auftauchte. Beim näherkommen wurde das Licht zu einem großen beleuchteten Gebäude. Auf dem Dach waren große Schildern gebracht. Dort stand Schellmeiers Alpakafarm. Ich war also am Ziel. Zum Parken fuhr ich aber ganz vor. Mein Fußweg wollte ich bei dem Wetter nämlich so kurz wie möglich halten. Ich stieg aus und eilte zum Eingang. Drinnen erwartete mich eine große Empfangshalle mit einem Empfangstresen. Ja und Sie sind, wollte der Mann hinter dem Tresen wissen. Ich setzte gerade zu einer Antwort an, als ich die Stimme vom Telefon hörte. Sie sind der Privatdetektiv oder? Wir haben telefoniert und so lernte ich Erika Schellmeier persönlich kennen. Frau Schellmeier war immer noch aufgeregt und es fiel mir schwer sie zu verstehen. Sie sprach nur immer wieder da von, dass Rüdiger verschwunden sei. Aber wer war Rüdiger? Die Frau war so aufgewühlt, dass sie sich bei Rüdiger eigentlich nur um ihren Sohn handeln konnte. Ich musterte sie, Erika Schellmeier war Ende 50. Ein kleines Kind konnte man damit wahrscheinlich ausschließen, wobei in der heutigen Zeit wusste man ja nie. Ich wollte mir nicht vorstellen, wie ein kleiner Junge bei dem Wetter draußen alleine umher irrt. Das war ja selbst für einen großen Jungen wie mich anstrengend. Frau Schellmeier begann ich mit ruhigen Worten. Wer ist Rüdiger? Rüdiger ist unser wertvollstes Tier. Die Antwort kam nicht von Frau Schellmeier, sondern von einer tiefen Männerstimme. Ich war aber so auf Frau Schellmeier konzentriert gewesen, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, dass sich noch jemand zu uns gesellt hatte. Rüdiger ist ein Kamel, entfuhr es mir, ich blickte auf und sahen zwei irritierte Gesichter. Nicht die Art Irritation, wie sie entsteht, wenn man Menschen durch etwas besonders Schlaues überrascht, eher so das Gegenteil. Nein, Rüdiger ist ein Alpaka und von unschätzbarem Wert. Ich nickte und versuchte, irgendwie professionell zu wirken. Dann ist ein Alpaka eben kein Kamel. Solange der Kunde bezahlt, sollte es mir recht sein. Der Mann stellte sich als Horst Schellmeier vor. Ehemann von Erika und Gründer der Farm. Und dann erzählten die beiden endlich was vorgefallen war. Bei der morgendlichen Runde durch die Stelle, bei dem Tierpfleger aufgefallen, dass ein Tier fehlte und zwar Rüdiger. Warum nannte man ein äh also ein Alpaka Rüdiger? War das ein typischer Name für so ein Tier? Na ja, jedenfalls war dieser Rüdiger nicht an seinem Platz. Man dachte erst, dass es dafür eine Erklärung geben musste. Nachdem man die Farm dann aber auf den Kopf gestellt hatte, hatte man allerdings keine Erklärung gefunden. Der Fall, je noch interessanter als ein ausgerissener Hund zu sein. Aber eine Sache interessierte mich noch. Sie sagten, dass Rüdiger ihr wertvollstes Tier ist. Was genau macht Rüdiger denn so wertvoll? Die Antwort überraschte mich. Rüdiger, so erklärten es mir die Schellmeiers, war durch sein einzigartiges Fellmuster quasi einmalig. Alpakas sind meist nur einfarbig. Rüdiger hat in Fell wie ein Tiger. Herr Schellmeier zeigte mir dann auch direkt ein Foto auf seinem Handy und ja, dass er wirklich abgefahren aus. Unser Rüdiger sollte am Heiligen Abend als Star bei der Weihnachtsgala in der Stadt auftreten und Spenden für bedürftige Menschen sammeln. Sie müssen ihn unbedingt rechtzeitig wiederfinden. Heiligabend war in zwei Tagen, das musste doch irgendwie machbar sein. Ich hatte schon mal davon gehört, dass japanische Koi-Karpfen richtig teuer gehandelt wurden. Einzelne Exemplare konnten da in die Millionen gehen. Dasselbe galt wohl auch für Rennpferde. Aber andere Tiere? Okay, Elefanten waren sicher auch richtig teuer, aber da bekamen auch gleich noch ein paar Stoßzähne aus Elfenbein dazu. Aber Alpakas, Nun ja, das Ehepaar Schellmeier musste es ja wissen. Und diese Spendengala am Heiligen Abend war anscheinend eine richtig große Sache, bei der Rüdiger die Hauptrolle spielen sollte. Wenn ich mir das so recht überlegte, dann hing von diesem Tier viel ab. Und damit auch von mir. Ich wollte jetzt nicht so weit gehen und sagen, dass ich Weihnachten retten konnte, aber irgendwie konnte ich tatsächlich Weihnachten retten, Die Schellmeiers übergaben mich in die Obhut von Boris. Boris war ein großer Kerl in Latzhosen, der durch das zentimeterdicke Glas seiner Brille blickte. Boris war Tierpfleger und er hatte das Verschwinden von Rüdiger heute früh bemerkt. Dieser Herr hier ist Privatdetektiv. Er wird unseren Rüdiger finden, erzählen sie ihm alles und zeigen sie ihm die Anlage. Ehe ich mich mit Boris auf den Weg machte, musste ich noch eine Frage loswerden, rufen Sie nicht die Polizei? Glauben Sie, dass die Polizei wegen einem verschwundenen Alpaka alles stehen und liegen lässt? Ja, die Gegenfrage reichte mir als Antwort. Boris wirkte aufgeregt und quatschte richtig viel. Wie jemand, der sonst niemanden zum reden hatte oder eben nur tierische Zuhörer. Ich folgte ihm zu den Stellen. Diese Farbe war anders als andere Farm. Okay, ich hatte ehrlich gesagt nicht besonders viele Vergleichswerte, außer im Urlaub aufm Bauernhof, in den 1980er Jahren, und ein paar Western aus den Jahren seit damals. Aber trotzdem sah das hier alles nicht wie eine typische Farm aus, Alles war groß und hell und sauber. Gefällt es ihnen? Boris musste meinen Blick bemerkt haben. Ja, ich hatte mir eine Farm, aber irgendwie anders vorgestellt. Das geht allen so, die zum ersten Mal hier sind. Bei uns läuft es eben anders als auf einem Bauernhof. Das hier ist eher ein Spa-Hotel für Alpakas. Es gibt nichts Vergleichbares. Wow, Der Fall wurde immer interessanter. Boris führte mich jedenfalls zu den Stellen. Er erklärte mir, dass die Tiere in Kleingruppen zusammenlebten, sogenannten Alpaka-WGs. Jeweils 6 Tiere waren in dem abgegrenzten Bereich untergebracht, bekamen schließlich in einer großen Halle an, die in mehrere Bereiche unterteilt war. Hier sei ich zum ersten Mal die Alpakas und begriff, dass das keine Kamele waren. Oh Mann, wie niedlich Kontentier wird sein. Ging weiter, bis Boris vor einem der Bereiche stehen blieb. Darin befanden sich fünf Alpakas. Als ich gestern Abend Feierabend gemacht habe, war Rüdiger noch da. Als ich dann heute früh wieder nach den Tieren sah, war er verschwunden. Ich schaute mich um. Mein Blick schweifte umher und blieb schließlich auf den Überwachungskameras hängen, die an der Decke angebracht waren. Wo kann ich mir denn die Aufnahmen ansehen, Boris? Vielleicht war der Fall doch einfacher als gedacht, Ich habe es Ihnen ja gesagt. Auf dem Video ist nix drauf. Habe ich ja natürlich als erstes heute früh überprüft. Herr Schröder war der Hausmeister der Farm und er wechselte nicht nur defekte Glühbirnen, sondern kümmerte sich auch um die Security. Er hatte mir mehrfach versichert, dass auf den Aufnahmen nichts zu sehen war. Aber ich wollte die Aufnahmen trotzdem mit eigenen Augen sehen. Herr Schröder spiele die Aufnahme ab. Auf dem Monitor konnte man die Box mit den Tieren sehen. Unter den sechs Alpakas stach Rüdiger sofort heraus. Das Fell war wirklich einmalig. Schröder spulte vor, die Alpakas bewegten sich noch eine ganze Weile mit diesen schnellen, abgehackten Bewegungen, die typisch für Videos sind, die man mit mehrfacher Geschwindigkeit abspielt, Das wurde immer weniger und schließlich legten sich die Tiere zum schlafen hin. Kurz darauf wurde das Bild schwarz. Das Licht wird nachts abgeschaltet, damit die Tiere schlafen können. Antwortete der Hausmeister, bevor ich überhaupt fragen konnte. Ich schaute weiter auf den Monitor und sah dann irgendwann einen hellen Fleck. Stopp, was ist das? Schröder hielt das Video an und spulte etwas zurück. Das ist Reinhardt auf seiner Runde. Das Video zeigt dir jetzt nochmal die gleiche Szene, aber in normaler Geschwindigkeit. Und jetzt sah ich, dass da jemand mit einer Taschenlampe unterwegs war. Das war laut Herr Schröder, Reinhard der Nachtwächter. Der kam auf seine Runde jede Nacht dreimal am Stall vorbei und schaute nach dem Rechten. In der letzten Nacht war ihm allerdings nichts aufgefallen. Erst als am Morgen das Licht angeschaltet wurde, hatte der Tierpfleger Boris das Verschwinden bemerkt. Ich ließ mir eine Kopie von dem Video geben für alle Fälle. Nachtwächter muss sich unbedingt auch noch mal ein paar Takte reden. Also wenn Sie mich fragen, dann stecken da diese Tierschützer dahinter. Die haben schon immer Ärger gemacht. Oh, diese Information von Herrn Schröder ließ mir aufhorchen. Ich war neugierig und hörte aufmerksam zu. Schröder erzählte, dass es ständig Probleme mit den Rächern des Waldes gab. Die Rächer des Waldes waren eine Tierschutzorganisation, die vor allem wegen ihrer Aktionen immer wieder in den Medien waren. Ich hatte da auch schon verschiedene Dinge mitbekommen. Aber würden Tierschützer nicht einbrechen und alle Tiere befreien? Das war dann wohl eine weitere Frage, der ich nachgehen musste. Jedenfalls war die Farm in der Vergangenheit immer wieder ins Fadenkreuz der Rächer des Waldes geraten. Das reichte von Kampagnen im Internet bis hin zu Demonstrationen vor den Toren der Farm. Die sind komplett irre, fühlen sich auf, als ob wir hier die Tiere quälen oder Experimente mit ihnen machen würden. Dabei geht's den Alpakas hier besser als vielen Menschen. Der Chef achtet da persönlich drauf. Ich hatte das Gefühl, dass der Hausmeister die Räche des Waldes nicht besonders mochte. Für Übeln konnte ich es ihm aber nicht. Den Alpakas schien es hier wirklich gut zu gehen. Okay, aber damit hatte ich zumindest mal eine heiße Spur und einen ersten Verdächtigen. Natürlich gab's den Kodex bei Privatdetektiven und der sagte, dass jeder Auftrag gleich behandelt wurde, Für mich spielt es also keine Rolle, ob ich einen ausgerissenen Hund oder einen rolligen Ehemann finden musste oder Ebenen verschwundenes Alpaka. Der Kunde dafür bezahlte und es nicht illegal war, dann tat ich es immer mit derselben Hingabe. Nachdem ich mir den Eindruck vom Tatort und dem Umfeld gemacht hatte, wollte ich mich nochmal mit Herrn Schellmeier unterhalten. Im Gegensatz zu seiner Frau wirkte er einfach gefasster. Und ich wollte noch einige Details verstehen. Wissen Sie, der Unterschied ist das Herz. Das Herz, das meine Frau und ich in die Farm stecken. Wir haben nicht immer Alpakas gezüchtet. Ich habe den größten Teil meines Lebens in einer großen Firma als Manager gearbeitet. Steile Karriere, viel Geld, aber natürlich auch eine 70 Stunden Woche. Ich habe damals nie herausgefunden, ob Geld glücklich macht, weil mir dazu schlicht die Zeit fehlte. Bei meiner Frau war es ähnlich. Sie war Partnerin in einer großen Kanzlei. Wir haben dieses Leben jahrelang geführt, ja, sogar jahrzehntelang. Das Leben auf der Überholspur mit Blinker links. Irgendwann war dann der Tank leer, körperlich wie mental, Burnout bei Erika, Herzinfarkt bei mir. Das hat uns erstmal auf null abgebremst. Nach meiner Reha und Erikas-Therapie haben wir uns dann erstmal ein ganzes Jahr freigenommen. Ohne konkreten Plan. Wir sind ein wenig herumgereist. Aber im Hinterkopf war ständig die Arbeit. Das war wie ein Schatten und den haben wir einfach nicht losbekommen. Bis wir einen Zwischenstopp auf eine Alpaka-Farm gemacht haben. Das war irgendwo in Kanada. Wir wollten da eigentlich nur eine Nacht bleiben. Es wurde dann aber ein halbes Jahr draus. Diese Tiere, die die hatten einen heilsamen Effekt auf uns. In ihrer Nähe fanden wir endlich die Ruhe, die wir suchten. Im Laufe der Zeit wurde uns klar, dass wir so unsere Zeit verbringen wollten. Als wir dann nach Deutschland zurückkehrten, kündigten wir unsere Jobs und kauften diese Farm. Meine Frau und ich wurden durch die Alpakas damals gerettet und das wollten wir weitergeben, Wir züchten hier auf der Farm ausschließlich Therapie Alpakas, die wir auch nur an überprüfte und verifizierte Therapieeinrichtungen verkaufen. Meine Frau hat hierfür eine eigene Zertifizierung und Therapieprogramme ins Leben gerufen. Außerdem bieten wir selbst in landesweit 12 Alpaka-Begegnungsstätten, Therapien, Seminare und Weiterbildungen an. Aber bei allem, was wir tun, stehen die Tiere an erster Stelle. Nur ein gesundes und glückliches Tier kann einem Menschen helfen. Okay, die Schellmeiers hatten also aus der persönlichen Krise heraus ein Alpaka-Imperium aufgebaut. Geschäft mit den Tieren und Seminaren schien gut zu laufen. Mein Instinkt sagte mir, dass Horst Schellmeier die Geschichte von seinem Erweckungserlebnis mit den Alpakas ernst meinte. Und das passte auch zu meinem Eindruck, den ich hier bisher gewonnen hatte. Dass sich mutmaßlich militante Tierschützer gerade so eine Farm als Ziel aussuchten, passte irgendwie nicht ins Bild. Social Media nutzte ich ausschließlich für meine Arbeit. Privat hatte ich kein Profil bei Facebook, kein Account bei Instagram und war auch sonst nirgends angemeldet. Schloss sich der Sinn dahinter einfach nicht. Warum sollte ich mein Leben mit der Welt teilen und mich einfach so öffentlich präsentieren? Beruflich war ich allerdings auf den Plattformen vertreten und zwar mit Accounts, die augenscheinlich attraktiven Frauen gehörten. Es war erstaunlich, wie schnell man den treuen Ehemann durch ein Fake-Profil zu einem Treffen mit potenziellen Geliebten locken konnte. Für meinen Shop liebte ich Social Media. Und auch neben solchen Treuetests waren die Plattformen gut, um schnell an Informationen zu kommen. Zum Beispiel, wenn man die lokale Gruppe der Retter des Waldes finden wollte. Die war heute nämlich mit einem Infostand auf dem Marktplatz, um Geld für das Tierheim zu sammeln. Ich musste dringend mehr über diese Gruppe erfahren. Derzeit waren sie die heißeste Spur, die ich hatte. Okay, sie waren auch die einzigste Spur. Ich hatte keine Ahnung, wo der Stand war und der Weihnachtsmarkt war groß. Richtig, richtig groß. Es half alles nichts. Ich musste im Strom der Besucher mitschwimmen und die Augen aufhalten. Wobei ich die Augen auch gerne zugemacht hätte. Mal ehrlich, wer mag eigentlich Weihnachtsmärkte? Ich verstehe es nicht. Okay, das Grundkonzept verstehe ich schon. Weihnachten ist bei uns kulturell und religiös fest verankert. Und der Weihnachtsmarkt ist eben ein Teil des kommerziellen Ausschlachten, Zu kurz nach dem Black Friday und dem Cyber Monday sind Weihnachtsmärkte ideal, um als verlässliche Begleiter durch die Adventszeit für den Konsum da zu sein. Hier auf dem Markt waren überall die gleichen Verlockungen. Bienenwachskerzen, Salzkristalllampen, Räucherfiguren, ein breites Sortiment an Bratwürsten und ähnlichen Leckereien und natürlich das Juwel des Marktes. Glühwein und als wäre Glühwein nicht schon schlimm genug, hat sich in den letzten Jahren ein regelrechter Wettbewerb um die schaurigste Variante entwickelt. Angefangen von Missgeschicken wie Glühbirnen über solide mit Schussvarianten bis hin zu den eher schwierigen Kreationen, die mit einem Berg und Schlagsahne verfeinert sind. Würde es bei Starbucks Alkohol geben, dann wär's wohl genauso. Vielleicht noch um ein Glüh Pumpkin Spice Rosé mit Double Shot Jägermeister ergänzt Ich hatte sicher schon den zehnten Glühweinstand passiert, als ich endlich den Stand der Retter des Waldes entdeckte. Da waren vier junge Leute, vielleicht Anfang zwanzig Drei Mädels und ein Kerl Sie hatten zwei kleine Bistro-Tische und eine Fahne mit einem Baum einer Faust und denen sich verschlungenen Buchstaben RD und W aufgebaut. Es war Zeit, zwei wichtige Dinge zu klären. Erstens, warum interessieren sie sich so für die Farm? Und zweitens, warum sammeln die Retter des Waldes Geld für ein Tierheim? Die eine Frage wurde schnell beantwortet. Natürlich waren die klassischen Bewohner des Tierheims keine Waldtiere und vermutlich würden die meisten Hunde und Katzen auch nicht in der Wildnis des europäischen Mischwalds überleben. Rettern des Waldes ging's aber nicht nur um den Wald, sondern um die gesamte Natur. Der Wald war nur das Sinnbild für sie. Für mich klang das nachvollziehbar. Und überhaupt. Die vier jungen Leute wirkten sehr reflektiert und vernünftig auf mich. Nicht wie Menschen, die in der Nacht Alpakas entführten. Was haltet ihr eigentlich von solchen Tierfarmen wie dieser ähm Alpaka-Farm vor den Toren der Stadt? Wollte ich wissen. Die vier schauten sich an, Warum willst du das wissen? Bist du ein Bulle? Wollte einer der jungen Frauen wissen. Sehe ich aus wie ein Polizist, also eigentlich schon. Ich erklärte ihnen, dass sie da komplett falsch lagen. Im Vergleich zur Polizei war im Privatdetektiv viel fokussierter unterwegs. Da es immer nur einen Fall gab und man seine Energie deswegen nicht aufteilen musste. Schien die Aktivisten nicht zu überzeugen. Auf meine Fragen wollten sie dann auch nicht mehr eingehen. Alles, was es zu Farm zu sagen gab, konnte ich auch auf der Webseite der Retter des Waldes nachlesen. Wow, das war auch eine Antwort. Ehrlich gesagt hatte ich mir zwar mehr erhofft, aber damit gerechnet. Dann musste ich wohl irgendwie anders an die Information rankommen. Ich hatte zwar noch keine Idee, aber irgendwas würde mir schon noch einfallen. Musste es ja, denn das war die einzigste Spur, die ich hatte. Während ich zu meinem Auto lief, dachte ich darüber nach. Vielleicht sollte ich mir ja wirklich die offiziellen Statements durchlesen und dann die Hintergründe recherchieren. Vielleicht, Aber das würde Zeit kosten und Heiligabend war auch in diesem Jahr wieder am 24. Dezember. Mir fehlte schlicht die Zeit für das übliche Vorgehen. Mittlerweile hatte ich den Weihnachtsmarkt zum zweiten Mal durchquert und war in meinem geparkten Auto angekommen. Was soll ich tun? Wohin sollte ich fahren? Wo war die Eingebung? Der göttliche Hinweis, wenn man darauf angewiesen war. Hey Si! Was ist mit der Farm? Wie geht's den Tieren? Die Stimme klang jung, weiblich und sie war hinter mir. Ich drehte mich um und sah eine der jungen Frauen von den Rettern des Waldes hinter mir stehen. Sie musste mir gefolgt sein. Ich war so in Gedanken gewesen, dass ich's nicht bemerkt hatte. Also, was ist los? Und was wollten Sie von uns? Ich musterte die Frau. Sie war vielleicht Anfang 20, zierlich, aber mit dem starken Auftreten und einem entschlossenen Blick. Ihre roten Haare unterstrichen die Entschlossenheit für mich nochmals. Eines der Tiere wurde, ich zögerte kurz, entführt Rüdiger, Sie sei entsetzt aus. Rüdiger fragte sie, als ob sie sich versichern wollte, ich bestätigte es. Sie wirkte überrascht und erschüttert. Das war nicht die Reaktion einer Frau, die ein Tier eigenhändig entführt hatte. Können wir uns in Ruhe unterhalten? Wollte ich wissen? Ich hatte tausend Fragen. Ja okay, aber nicht hier. Die anderen dürfen mich nicht mit ihnen sehen. Als ich das Café betrat, schlug mir eine ordentliche Hitze entgegen. Da wurde mir klar, dass es eigentlich hier drin nicht sehr heiß, sondern draußen immer noch eiskalt war. Mein Körper war auf dem Weihnachtsmarkt und im Fußweg hierher ganz schön ausgekühlt Deswegen brachte mich das angenehm temperierte Kaffee zum Schwitzen. Ich war gespannt drauf, was die junge Frau zu erzählen hatte. Während unseres gemeinsamen Fußmarsches zum Café hatte sie geschwiegen und ich tat es hier gleich. Ich wollte es entspannt wie ein Date angehen lassen. Mein Problem dabei war, dass ich von guten Dates nicht besonders viel Ahnung hatte. Der beste Rat, den ich mir geben konnte, war, sei bloß nicht du selbst. Ja, das war vielleicht ein Ansatz. Ich machte keinen Druck und überschüttete sie auch nicht mit Fragen. Stattdessen studierte ich in aller Ruhe die Karte. Wir belauerten uns wie zwei Tiger. Wer würde als erstes nachgeben und Schwäche zeigen? Das ging noch so weiter, bis wir bestellt hatten. Cappuccino mit Hafermilch für sie, Kaffee schwarz für mich. Schaute sie mich an und meinte ich bin Paula. Mein innerer Tiger schnurrte zufrieden und dann fing Paula an zu erzählen, Sie war seit einem knappen Jahr bei den Rettern des Waldes dabei. War damals an einem Infostand in der Stadt angesprochen worden. Die Gruppe und die Idee fand sie sofort toll. Naturschutz und die Tiere lagen ihr schon immer am Herzen. So begann sie mehr und mehr mitzumachen, ohne die Welt der Retter des Waldes einzutauchen. Ihr gefiel das Vorgehen, also zumindest größtenteils, veranstaltete Infokampagnen, die auf Fakten basierten, damit wollte man öffentlichen Druck erzeugen, der auf Politik und Unternehmen einwirkte. Meinungen von potenziellen Wählern und Kunden hatten nämlich Gewicht. Nur die Sache mit der Farm verstand sie nicht. Da waren andere Aktivist, Tom. Paula verschand sich gut mit ihm. Nur eben das Thema Farm war ein Problem. Tom schien regelrecht besessen davon gewesen zu sein. Er war überzeugt davon, dass da irgendwas nicht mit rechten Dingen zuging. Das sieht alles zu gut aus, sagt er immer. Paula wirkte ernst und nachdenklich. Dann erzählte sie weiter. Sie fand es ein bisschen schräg, dass die Besitzer der Farms von den esoterischen Anstrich hatten. Ich nickte innerlich und musste an die Erweckungsgeschichte von Horst Schellmeier denken. Ja, ein bisschen speziell waren die beiden schon, Paula fand aber, dass man sich um die Alpakas keine Sorgen machen musste. Wissen Sie, Tierhaltung ist nie gut, weil's dabei auch immer um Ausbeutung geht. Aber ich will mich nicht in Utopien verstricken und den Blick für die Realität verlieren. Ich will denen helfen, die dringend Hilfe brauchen. Und das sind garantiert nicht diese Alpakas. Tom sah das anders. Er war ein Idealist, ein Träumer und er war geradezu besessen von dieser Farm und dem Gedanken, dass die Schellmeiers Dreck am Stecken haben. Einen Verdächtigen fürs Lehrbuch beschreiben wollte, dann war Tom geradezu perfekt, dass Blaupause dafür geeignet. Wo kann ich diesen Tom finden? Tommys verschwunden. Er meldet sich nicht mehr. Deswegen wollte ich ja mit Ihnen reden. Wenn eine Person verschwunden ist, dann klingt das erst mal nach einer großen Sache. Polizei, Fahndungsaufruf in den Nachrichten und diverse Hundestaffeln gehören da sicher zu den ersten Dingen, die man da in den Kopf bekommt. Nun war es bei Tom aber so, dass Paula seit beinah 20 Stunden nichts mehr von ihm gehört hatte. In einer Zeit, in der man quasi ständig über das Internet in Kontakt war, waren 20 Stunden eine Ewigkeit. Das erklärte mir jedenfalls Paula so. Tom wollte heute früh beim Infostand dabei sein. Er kam aber nicht. Schick dir keine WhatsApp. Paula bemerkte dann, dass er seit Stunden nichts mehr getwittert hatte und auch seine letzte Insta-Story schon einen halben Tag alt war. Sie schrieb ihm, bekam aber keine Antwort. Nicht mal eine Lesebestätigung. In ihrer Verzweiflung rief sie ihn sogar an. Aber nichts, nicht mal die Mailbox. Ganz schön verrückt. Einfach so jemanden anrufen, dann muss es wirklich ernst gewesen sein. Hören Sie, Tom ist immer zuverlässig gewesen. Wenn da irgendwas dazwischen gekommen wäre, dann hätte er sich gemeldet. Da muss was passiert sein. Und dann kommen sie plötzlich wegen der Farm vorbei. Da hat es bei mir einfach klick gemacht. Das muss zusammenhängen. Das kann kein Zufall sein. Ich habe Angst, dass Tom eine Dummheit gemacht hat. Ich überlegte, Paula wirkte verzweifelt. Hatte sie vielleicht recht, wenn ich mir die Sache anschaute, dann erfuhr ich ja zwangsläufig auch was über Schalmeiers Alpakaform. Und das musste ich in jedem Fall, wenn ich Rüdiger finden wollte, Ich entschied mich also für die vernünftigste Lösung. Ich machte Paula zu meiner Komplizin. Sie war motiviert und ich konnte ihr die notwendigen Tipps geben, zum Beispiel wie sie sich in Toms WG Zimmer schleichen konnte, indem sie sich als seine Freundin ausgab. Man konnte, dass es moralisch bewerten und schlecht finden, klar. Aber Fakt war nun mal, dass Paula dadurch beschäftigt war und sie im besten Fall dabei half, Rüdiger und Tom wiederzufinden. Eine klassische Win-win-Situation, zumindest für mich. Wir tauschen unsere Nummern aus. Paula wollte gleich in Toms WG vorbeischauen und sich melden, sobald sie etwas herausfand. Ich blieb sitzen und bestellte mir noch einen Kaffee und ein Stück Käsekuchen. Wenn dieser Tom so besessen davon war, dass auf der mit falschen Karten gespielt wurde, war da ja vielleicht auch was dran. Menschen, die sie für Dinge begeistern, die erzählen auch gerne davon. Darum ist er zum Beispiel auch Onkel Klaus auf den Familienfeiern immer so anstrengend und darum ist auch das Internet voll von kuriosen Inhalten. Denn im Netz ist jeden Tag Familienfest und irgendwo interessiert man sich für Onkel Klaus, Passion, für Sauerteig. Irgendwo im Netz musste Toms Sauerteig sein und ich war auf jeden Krümel davon gespannt. Letzten Krümel von meinem Käsekuchen hatten schon längst ihre letzte Ruhestätte erreicht und zwei weitere Tassen Kaffee waren ihm nachgefolgt. Und so langsam war ich auch in das Universum von Tom eingetaucht. Tom Bayer war 23 und Medizinstudent. Bei den Rettern des Waldes engagierte er sich laut seines Facebookprofils seit drei Jahren. Seit zwei Jahren schrieb er ein Blog. In sehr langen Artikeln ließ er sich darin sehr ausschweifend und philosophisch über Tierschutz und Weltschmerz aus. Junge, dachte ich. Wenn du willst, dass das wirklich jemand liest, dann solltest du dich dringend verständlich ausdrücken. Leider hatte ich keine Wahl und so pflügte ich mich durch die kargen Textwüsten von Toms Blog. Im Zeitraffer betrachtet war es so, dass sich seine Texte anfangs wie die Worte eines rebellischen Teenagers lasen. Er träumte von den Utopien, von denen junge Leute nun mal träumen dürfen. Dann aber vor ungefähr einem Jahr schlug sein Blog einen anderen Ton an. In einem Artikel von damals schrieb er, dass er in einer Führung in Schellmeiers Alpakapharm teilgenommen hatte. Das muss die nachhaltig beeindruckt haben. Er beschreibt dieses Erlebnis in einem seiner Texte. Alles hatte so sauber ausgesehen und so perfekt gewirkt. Das hatte ihn stutzig gemacht. Am Rande des Besuchs hatte er deswegen noch das Gespräch mit einem der Tierpfleger gesucht. Hm, leider war hier kein Name angegeben. Thomas sich erhofft, hier noch einige Informationen zu bekommen, aber dem war leider nicht so. In den folgenden Monaten lässt sich in seinem Blog beobachten, wie sich eine richtige Obsession entwickelt. Er schrieb immer weniger über die Retter des Waldes und immer mehr über die Farm. Die zentrale Frage, die ihn dabei umtrieb, war, was läuft da falsch? Tom war überzeugt davon, dass es auf der Farm ein Geheimnis gab. Und er saß als seine Mission an, dieses Geheimnis zu lüften. In einer ganzen Reihe von Artikeln beschäftigte er sich mit möglichen Theorien, die er dann auch gleich auf ihre Wahrscheinlichkeit hin einordnete. Drogenschmuggel, indem man den Tieren verpacktes Kokain zu fressen gab, bevor man sie in alle Welt verkaufte, unwahrscheinlich. Das Gleiche mit Diamantenschatrogen denkbar. Insgesamt wirken seine Theorien, als ob er einen bunten Strauß Filmmotive auf ihre Plausibilität in Bezug auf die Farm überprüft hatte. Die Liste mit seinen Ideen war lang, aber am Ende war da nichts auch noch halbwegs realistisches dabei. Zu weltlichen Dingen wie Steuerhinterzug gab sich Tom erst gar nicht erst ab. Er war sich hundert Prozent sicher, dass da irgendwas nicht passte. Tom musste einen richtigen Strudel geraten sein. Er hatte sich so in diese Sache reingesteigert, dass er womöglich am Ende den Blick für die Realität vollständig verloren hatte. Dachte er vielleicht, dass er handeln musste? Gab es für ihn keinen anderen Ausweg mehr? Anfangs fragte ich mich noch, was für ein Sinn der Diebstahl eines einzelnen Tiers haben sollte. Nach der Lektüre von Toms Block war mir klar, dass es für ihn einen Grund gegeben haben würde. Ich musste dringend Tom finden. Die Vibration meines Handys riss mich aus diesem Gedanken. Auf dem Display stand Paula. Ich war gespannt darauf, was sie herausgefunden hatte. Paula flüsterte so leis ins Telefon, dass ich Mühe hatte sie zu verstehen. Sie hatte es geschafft. Nicht ohne Stolz erzählte sie mir, dass sie gerade aus Toms WG Zimmer aus anrief. Ein Mitbewohner hatte sie reingelassen, nachdem Paula erzählt hatte, dass sie eine Freundin von Tom sei und ein paar Sachen holen wollte. Der Mitbewohner hatte nicht mal irgendwelche Fragen gestellt. Paula meinte, dass das zu leicht war. Ich verstand sie zu gut. Es war wirklich so. Menschen erwarten meist nicht, dass man sie anlügt. Deswegen funktionieren solche Aktionen auch so oft. Und Paula musste ein gewisses Talent haben. Sie war also wirklich eine ideale Komplizin. Ich lies mir von ihr das Zimmer beschreiben. Es war studentisch karg eingerichtet oder wie man so gerne sagt, minimalistisch. Bett, Schrank, kleiner Schreibtisch. Keine Zeitungsausschnitte und Fotos an der Wand, die mit roten Fäden verbunden waren. Okay, nach der Lektüre des Blogs war ich ein kleines bisschen enttäuscht. Aber dann erzählte Paula am Telefon, dass der Laptop von Tom auf seinem Schreibtisch stand. Jackpot. Okay, jetzt nur nichts falsch machen. Auf dem Gerät waren womöglich wichtige Informationen und an die musste ich herankommen. Mit Paulas Hilfe. Das Gerät war natürlich gesperrt, aber weder Paule noch ich waren talentierte Hacker. Ehrlich gesagt, waren wir nicht mal untalentierte Hacker. Tom war das aber allen anscheinend nach auch nicht. Und das hängt dir die Wahrscheinlichkeit von einem hochkomplexen Passwort. Ich suche dem Netz schnell nach einer Liste der zehn häufigsten Passwörter aus Deutschland. Gut. Anscheinend musste ich nach diesem Fall erstmal ein paar von meinen eigenen Passwörtern ändern. Aber das musste jetzt erstmal warten. Paula probierte die zehn Passwörter durch, aber keins davon funktionierte bei. Wäre euch zu schön gewesen. Eine Idee hatte ich allerdings noch. Ich bat Paula ihren Namen als Passwort zu versuchen. Es war still am anderen Ende der Telefonleitung. Woher wussten Sie das? Wollte Sie wissen. Ich war auch mal in Toms Alter und verliebt. Gut, ähm das war vielleicht nicht die beste Antwort, wenn wir Paulas Konzentration wichtig war. Fingerspitzengefühl war halt genau mein Ding. Hör mal Paula, wir klären das alles, aber dafür müssen wir Tom erstmal finden. Er steckt vielleicht in Schwierigkeiten. Wir dürfen echt keine Zeit verlieren. Es dauert ein wenig, aber es klappte. Gemeinsam machten wir uns dann daran, den Inhalt von Toms Laptop zu erkunden. Ich hatte es meinem Fauxpas gelernt und umschiffte hier bei den Browserverlauf mit potentiell kompromittierendem Inhalt. Ja, ich war schließlich auch mal in Toms Alter gewesen. Zu Teilabzeiten. Wir nahmen uns ein E-Mail-Account vor. Paula kannte seine E-Mail-Adresse, sodass wir direkt die Website seines Providers ansurfen konnten. Zum Glück hatte er sein Passwort im Browser gespeichert. Jackpot die Zweite. Paula überflog die Mails und las bruchstückhaft die Absender und die Betreffzeilen vor. Ich verstand nicht mal Bahnhof. Irgendwo in den Tiefen des Prosteingangs war ein Hinweis versteckt und wir würden ihn garantiert finden. Paula und ich hatten also gemeinsam unseren Mission Impossible-Moment. Das war spannender als jedes Arrangement, das ich in den letzten Jahren hatte und mit letzte Jahre meine ich alle Jahre. Ich war mir nur nicht sicher, wer von uns beiden Ethen Hork war. Wobei man ja schon sagen könnte, dass allein vom Namen her schon ziemlich eindeutig ich Ethno Hawk sein musste. Und ich will damit auch keine Gender-Debatte aufmachen. Das ist halt Kunstfreiheit, wie bei James Bond. Da ist James Bond halt auch ein Typ. Okay. Im neuen Film ist 007 eine Frau. War vielleicht ein schlechtes Beispiel. Aber egal, Paula war eine erstklassige Komplizin und sie machte einen wunderbaren Job, Ich meine, hey, Sie hat sich einfach so von einem fremden Mann dazu anstiften lassen, sich unter einem erfundenen Vorwand Zutritt zu Toms-WG Zimmer zu verschaffen. Und gerade las sie seine privaten E-Mails. Das meiste davon war ziemlich belanglos, aber nicht alles. Im Papierkorb von Paula die Mail von einem gewissen Bronko und ich hoffte für den Absender, dass das nur ein Decknamen war. Paula lass sie E-Mail vor. Also Tom, Ich habe alles arrangiert. Auf der Farm gibt es überall Überwachungssysteme und Kameras. Aber es gibt einen Schwachpunkt. Eine Lücke im System. Um exakt 22 Uhr37 wird das Sicherheitssystem für genau zehn Minuten deaktiviert sein. Das ist deine Chance. Der Nachtwächter wird zu dieser Zeit nicht vor Ort sein, sondern in einem anderen Teil der Farm patrouillieren. Du wirst also ungestört sein. Im Anhang findest du die Pläne der Farm. Ich habe dir den Weg eingezeichnet, den du nehmen musst. Der Code für die Haupttür ist neun drei acht sieben fünf. Denkt dran, dass du nur diese eine Chance hast, um Rüdiger zu retten. Für die anderen Tiere besteht momentan keine akute Gefahr. Aber Rüdiger soll bereits morgen an den Tierorganhandel verkauft werden. Darum hat der oberste Priorität. Um den Rest kümmern wir uns später. Den Treffpunkt schicke ich dir aus Sicherheitsgründen heute Abend per SMS. Bitte lern den Tür gut auswendig und prägte die Pläne gut ein. Und lösche dann diese E-Mail. Ich glaube an dich. Wir werden die Farm gemeinsam in die Knie zwingen und heute wird der erste Schritt dafür getan. Bronko, puh, damit war wohl jeder Zweifel vom Tisch. Tom hat die Rüdiger entführt. Aber warum? Und wer war Bronko und wo er hatte die Pläne in die Zugangscodes der Farm. Paula, wir sind uns einig, dass es keine Tierorgan-Handelsmafia bei Alpakas gibt, oder? Hundert Prozent einig. Ich sag's wirklich nicht gerne, aber so ein Quatsch konnte nur Tom glauben. Ich mache mir echt Sorgen um ihn. Ich auch. Keine Ahnung, was hier los ist. Aber laut der Schellmeiers ist Rüdiger wegen seiner besonderen Fellmusterung unbezahlbar. Wer es auch immer auf ihn abgesehen hatte, wollte ihn definitiv am Stück und nicht geschnitten haben. Der Fall wurde zunehmend komplizierter. Ich hatte zwar gelernt, Alpakas von Kamelen zu unterscheiden, aber im Zusammenhang von Rüdiger, Tor und Bronko blickte ich nicht durch. Noch nicht. Hatte noch eine Weile mit Paula telefoniert. Sie traute Tom die in Führung zu, beteuerte aber auch, dass Tom kein schlechter Mensch war. Er würde so was nur tun, um ein Tier zu retten. Und darum musste dieser Bronko dahinter stecken und Tom angestiftet haben. Ich stimmt dir da absolut zu und mit dem Wissen, dass Rüdiger quasi unbezahlbar war, hatten wir auch schon das Motiv. Schon immer eine der beliebtesten Todsünden. Also zumindest wenn's dafür so eine Art Rangliste gäbe und wer weiß, im Internet gab's das vielleicht auch, Wir hatten also zwei verdächtige Personen. Ein Motiv unten verschwundenes Alpaka. Noch nicht genügend Puzzleteile um das ganze Bild zu erkennen, aber für die Ecken und den Rand reichte es. Und das vorschließlich bei jedem Puzzle der wichtigste Teil. Der Rest, der würde sicher geben und ich war gespannt, zu welchen klaren Linien die vorhandenen Schämen werden würden. Paula wurde langsam etwas nervösen Toms Zimmer. Sie fürchtete, dass die Mitbewohner so langsam doch misstrauisch wurden. Schließlich wollte sie ja nur eben etwas abholen. Ja, da war was dran, Ich riete dir deswegen den Laptop einfach einzustecken und daheim weiter nach Informationen zu suchen. Und obwohl ich zumindest einen leichten Widerstand erwartet hatte, stimmte Paula einfach zu. Sie fand die Idee gut und wollte sich bei mir melden, sobald sie etwas fand oder von Tom hörte. Und sie nahm mir das Versprechen ab, mich bei neuen Erkenntnissen ebenfalls sofort bei ihr zu melden. Na klar, unter Komplizen gehörte das ja wohl zum guten Ton. Ich legte auf und bestellte eine weitere Tasse Kaffee. Dieser Fall entwickelte sich zunehmend zu einer wahren Zerreißprobe für meine Magenschleimhaut. Aus Rücksicht auf meine Gesundheit bestellt dich gleich noch ein Stück von diesem vorzüglichen Kuchen dazu. Sicher ist sicher und bei der Gesundheit sollte man keine Kompromisse eingehen. Vor allem, wenn sie so lecker schmeckt. Während mein Blutzuckerspiegel stieg und das Koffein langsam anflutete, nahm ich wieder mein Handy zur Hand. Ich öffnete das Überwachungsvideo, das mit der Hausmeister Schröder kopiert hatte. Auf den ersten Blick war darauf nichts Verdächtiges zu sehen. Schröder hatte das ja mehrfach betont. Aber ich hatte jetzt eine Idee davon, auf was ich achten musste. Im Video war am unteren Rand eine kleine Zeile Text zu sehen. Hielt das Datum und die Uhrzeit. Das erinnerte mich an diese Shows im Fernsehen, die in den 90ern immer so lustige Videoclips zeigen, Also Videos, in denen jemand aus Langeweile, mit Skian, im Sommer vom Dach seines Hauses abfuhr und in einem Planschbecken landen wollte. Und das anscheinend für eine gute Idee hielt. Na ja, Jedenfalls gab's in diesen Videos auch oft solche Zeitstempel. Vermutlich, weil Tante Helga oder Onkel Klaus die Funktion versehentlich eingeschaltet hatten und auch mithilfe der 2hundertseitigen Anleitung nicht herausfanden, wie sie sich wieder abschalten ließ. Und vermutlich sagte man damals auch eher Handbuch, weil diese Anleitung so dick waren. Quizfrage. Ist eine Handbibel dann der besonders umfangreiche Anleitung oder ein praktisches religiöses Druckerzeugnis. Na ja, ich beobachtete den Timecode im Video und war gespannt, was um zweiundzwanzig Uhr siebenunddreißig passieren würde. Das Licht im Stall war bereits erloschen, alles war dunkel. Zweiundzwanzig Uhr sechsunddreißig. Diese Minute schien endlos lang zu sein. Aber dann passierte es. Die Zeit sprang von zweiundzwanzig Uhr sechsunddreißig auf zweiundzwanzig Uhr siebenundvierzig. Da fehlten zehn Minuten exakt die Zeit, die Bronko beschrieben hatte. Es war an der Zeit, der Farm einen weiteren Besuch abzustatten. Es war schon dunkel, als ich an diesem Tag zum zweiten Mal die Farm erreichte. Das Wetter war noch schlechter geworden, kaum zu glauben. Zumindest konnte sich in diesem Jahr niemand über fehlendes Winterwetter beschweren. In der Farm war immer noch viel los. Verglichen mit heute früh hatte sich aber die Aufregung gelegt, Herr Schellmeier empfing mich bereits. Ich hatte ihn von unterwegs angerufen und ihn auf den aktuellen Stand gebracht. Wir gingen gemeinsam zum Hausmeister, der noch genauso mürrisch wie vor einigen Stunden war. Was haben sie denn jetzt noch auf dem Video entdeckt? Wollte wissen. Er kam direkt auf den Punkt. Begrüßung optional. Gemeinsam schauten wir noch mal die Aufnahme an. Ich sagte den beiden, worauf sie achten sollten. Als dann die Anzeige den großen Sprung machte, waren sie genauso erstaunt, wie ich es gewesen war. Herr Schröder, wer außer ihnen hat noch Zugriff auf das Überwachungssystem? Schröder schaute mich an und er sagte erstmal nichts, Wow, das überraschte mich jetzt wirklich. Wollen Sie damit sagen, dass ich nein, das will ich nicht, unterbrach ich ihn. Herr Schellmeier schaltet es sich ein, Fern Schröder lege ich die Hand ins Feuer. Man merkt es ihm vielleicht nicht direkt an, aber er ist einer von den Guten. Schellmeier lachte und Schröder schien sich auch wieder gefangen zu haben. Gut. Also anscheinend hat sich irgendjemand am System zu schaffen gemacht, um den Alarm und die Kameras für zehn Minuten abzuschalten. Kann das von außen passiert sein? Vielleicht durch einen Hackerangriff? Schröder schüttelte den Kopf. Er erklärte mir, dass das Sicherheitssystem nicht am Netz hing und der Täter daher direkten Zugriff gehabt haben musste. Schränkte den Kreis der verdächtigten stark ein. Ich erzählte ihnen von den weiteren Erkenntnissen der Ermittlungen und stellte ihnen meine Theorie vor. Irgendjemand wollte Rüdiger wegen seines hohen Werts entführen und vermutlich verkaufen. Um an das Tier heranzukommen, erfand er die Geschichte vom Tierorganhandel und dem Tom fand er jemanden, der diese Geschichte bereitwillig glaubt. Besessen davon, dass auf der Farm irgendwelche illegalen Dinge abliefen. Für ihn war das also nur die Bestätigung, die er lange Zeit gesucht hatte. Unser unbekannter Insider musste Tom also nur noch Zeit verschaffen und die Pläne sowie die Zugangscodes zukommen lassen. Wer war diese Unbekannte? Wer war Bronko? Und wo war Rüdiger? Ich wollte mir die Stelle nochmal ansehen. Wenn nun schon allen auf dem Video das entscheidende Detail in Gang war, dann war das vielleicht nicht das Einzigste, das uns durch die Finger gerutscht war. Schröder blieb zurück. Er wollte das Sicherheitssystem genau überprüfen und den Fehler finden. Ich nahm ein Handy und schaute mit dem Plan an, den geschickt hatte. Ich folgte ihm, durch eine Nebentür ging es in das Gebäude und dann schnurstrackst du den Stellen. Es dauerte keine zwei Minuten, bis sich ein Rüdigers Box angekommen war. Okay, das war machbar. Alpaka im Schlepptau würde der Weg zurück zwar etwas länger dauern, aber das sollte auf jeden Fall zu schaffen sein. Leider konnte man wegen des Wetters keine Spur auf dem Gelände sehen. Wenn da jemals Reifenspuren im Schnee waren, dann waren sie schon seit Stunden verschwunden. Aber irgendwas musste es doch geben, stand an der Box und schaue dir den Tieren zu. Die Schellmeiers hatten irgendwo schon recht. Von den Alpakas ging eine ganz besondere Ruhe aus. Vielleicht brauchte ich das einfach auch mal. Ruhe, Zeit zum Nachdenken. Ich lies den Blick über die Alpakas schweifen. Wie ist das wohl abgelaufen? Gab es viel Aufregung oder ist Rüdiger einfach so mitgegangen? Nun, der Blick in eines der Alpaka-Gesichter ließ mich eher letzteres vermuten. Aber was war das, am Bein von einem der Tiere war irgendwas. Irgendwas Blaues, vielleicht eine Spur zu unserem Täter? Ich entschloss mich kurzerhand, das Gehege zu betreten. Das Risiko schiene überschaubar. Die Box war auch eher streichelt so als Raubtiergehege. Die Tiere, die wichen nicht zurück. Sie blieben friedlich. Obwohl ich neugierig auf das blaue Etwas war, konnte ich nicht anders als das nächste Tier erstmal zu streicheln. Oh man, wie flauschig kann ein Tier eigentlich sein? Ja, guter Junge. Ries mir schließlich los, Das blaue Etwas stellt es sich als sehr lange geklingelte Synthetikfaser heraus. Meine erste Assoziation war einer dieser langweiligen Teppiche, den man aus Großraumbüros oder Arztpraxen kannte. Aber wie sollte das hierher kommen? Hielte lang gekräuselten Faden in der Hand und betrachtete ihn. Seine blaue Farbe schimmerte im Kunstlicht. Das verzweifelsfrei eine Teppichphase. Ich hatte vor vielen Jahren mal eine Freundin, die hatte so einen kleinen Stubentiger. Das kleine Biest hieß Freddie und Freddy liebte es, seine Krallen überall zu wetzen. Seine Top 5 dafür waren auf Platz 5 die Couch. Auf Platz 4 die Tapete. Auf Platz drei meine Schuhe auf Platz zwei meine Waden und unangefochten auf Platz 1 der Teppich. Nun ja, es lag damals sicher nicht nur an Freddy, dass die Sache mit uns beiden nicht klappte, aber vermisst habe ich das Biest danach auch nicht. Freddie hat jedenfalls regelmäßig so lange Fäden ausm Teppich gezogen. Ich fragte mich, woher der Faden stammte. Katzen hatte ich auf der Farm keine gesehen und Teppich ebenfalls nicht. Nicht mal ein Schelmeiers Büro. Handy vibrierte kurz. Eine Nachricht von Paula. Sie hat ihm ein Bild geschickt. Ein Screenshot von Instagram. Beitragsbild zeigte den Ausschnitt von ja von einer Videokonferenz. Einer der Teilnehmer stand im Fokus und den kannte ich. Es handelte sich nämlich um Rüdiger. Was zum Teufel? Kurzer Hand rief ich Paula an. Haben Sie das Bild gesehen? Ja, was ist das, wollte ich wissen? Wo hast du das her? Dann erzählte Paula, was sie herausgefunden hatte. Nachdem sie zuhause war, hatte sie sich weiter durch den Laptop von Tom gewühlt. Sie fand aber keinen interessanten Spuren. Zur Ablenkung nahm sie ihr Handy und surfte etwas durch ihre Instagram-Timeline. Und wissen Sie, plötzlich werden mir Alpakas angezeigt. Vielleicht hören uns die Handys ja wirklich ab. Wer weiß das schon? Ich habe das jedenfalls mal gehört Nun ja, ich schaue mir die Bilder an und je mehr ich mir anschaue, desto mehr Alpakas werden mir angezeigt. Und plötzlich lande ich bei einem Account namens Alpaka King. Und wen finde ich da? Unseren Rüdiger? Ja, aber ich verstehe das Bild nicht. Warum nimmt Rüdiger in einer Videokonferenz teil? Klar, Alpaka sind sicher total schlaue Tiere, aber hey, wahrscheinlich sind Alpakas gar nicht schlau. Das sind keine Delfine oder so. Aber darum geht's nicht. Ich habe den Alpaka-King einfach angeschrieben und gefragt und er hat geantwortet. Ich war ungehalten und neugierig. Jetzt sag schon Paula. Das ist ein Screenshot von Alpaka. Rent äh Alpaka fragte ich, was soll das sein? Renther Alpaka ist eine Plattform, auf der man Alpakas für Videokonferenzen mieten kann. Online. Und warum sollte man das tun, hakte ich nach? Weil jeder Alpakas liebt. Man bucht sich beispielsweise einen Alpaka für schwierige Meetings, um die Stimmung zu lockern. Und was macht das Alpaka dann genau? Nicht viel. Es ist einfach nur da. Ich dachte, mein Moment mit den Alpakas zurück. Ja, das war echt gut gewesen. Vielleicht funktioniert das auch online. Vorstellen konnte ich's mir aber nicht so richtig. Wobei, heute ging so viel online. Warum dann auch nicht die Begegnung mit einem Alpaka? Sag mal Paula, wie genau funktioniert das mit Alpaka? Die Plattform, die vermittelt nur, Man kann als Alpaka-Besitzer seine Tiere einstellen und anbieten. Andere Leute können die Tiere dann buchen. Und jetzt rate mal, wessen Profil ich auf der Seite gefunden habe. Bronko, hundert Punkte und unter seinen Alpakas ist eindeutig Rüdiger. Ich bin sicher, dass du die anderen Tiere auch noch auf der Farm finden wirst. Es gab nichts, das es nicht gab, Leute vermieteten ihre Wohnung bei Airbnb oder ihr Auto und sich selbst als Fahrer bei Uber. Ich konnte mir per Handy jederzeit einen Tisch im Restaurant reservieren oder das Essen gleich nach Hause liefern lassen. Aber online Alpakas für Videokonferenzen zu mieten? Ich weiß nicht. Renther Alpaka sah allerdings so aus, als ob da richtig viel ging. Die Anzahl der Anbieter lag bei über 5000. Man, Alpakas schien wirklich ein richtig großes Ding zu sein. Horst Schellmeier und Herr Schröder waren genauso erstaunt und überrascht wie ich. Anhand der Bilder im Profil von Bronko konnten sie die angebotenen Alpakas identifizieren. Sie stammten alle von der Farm. Ich hatte keine Ahnung, wie man sich da vielleicht abgesehen von Rüdiger so sicher sein konnte. Aber Schellmeier und Schröder waren da ziemlich überzeugt. Okay, sie waren auch die Experten. Blieb nur die Frage, wie die Tiere ins Netz kamen und natürlich, wer Bronko war. Ich habe übrigens etwas Interessantes herausgefunden, meint der Herr Schröder. Das Aussetzen des Sicherheitssystems, Ich unterbrach ihn. Was ist damit? Nun, das Wasserbotage. Jemand hat unser System manipuliert und es war kein Einzelfall. Dann erklärte er, was er entdeckt hatte. Das ganze Sicherheitssystem wurde von einem Computer gesteuert. In diesem Gerät liefen alle Daten zusammen. Die Kameras, die Bewegungsmelder und all die anderen Sensoren. Dieser Computer, der hat in den Wartungsmodus, den man programmieren konnte, in diesem Wartungsmodus wurden alle Sensoren abgeschaltet und die Aufzeichnungen unterbrochen. Das war nützlich, wenn man bei Wartungsaufgaben keine Fehlalarme auslösen wollte. Und dieser Wartungsmodus, was so programmiert, dass er an vier Tagen in der Woche jeweils zweimal für zehn Minuten aktiv war. Zweimal entfuhr es mir ja zweimal, einmal um 2undzwanzig Uhr siebenunddreißig und einmal um vier Uhr siebenunddreißig. Jeweils für zehn Minuten erklärte der Hausmeister, Ich habe stichprobenhaft einige der Elternaufnahmen überprüft und überall fehlten diese zweimal zehn Minuten fügte er hinzu. Jetzt schaltet es sich Schellmeier ein, der bisher eher ruhige Typ geriet richtig in Wallung. Das kann doch nicht sein, dass man direkt vor meinen Augen so eine Show abzieht und ich nichts davon merke. Wie kann das sein und wer war das? Ich versuche den Inhaber wieder etwas zu beruhigen. Das werden wir herausfinden. Wir können jetzt mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass dieser Bronko hier irgendwo arbeitet und irgendwann Zugriff auf das Sicherheitssystem hatte. Die zehn Minuten waren ausreichend, um ein Alpaka vom Stall nach draußen zu führen und dann, Bronko wird die Tiere doch nicht jedes Mal irgendwo hingefahren haben. Wenn da regelmäßig kleine Transporter vor der Farm aufgekreuzt wären, wäre das doch viel zu riskant gewesen. Die beiden anderen stimmten mir zu. Aber wo wurden die Videos für das Portal dann aufgenommen? Ich dachte nach. Dabei steckte ich meine Hände in die Hosentasche. Meine Finger berührten etwas in meiner rechten Hosentasche. Ich zog es heraus und schaute auf die blaue Teppichphase. Gibt es hier auf dem Gelände irgendwo blaue Teppiche, fragte ich und hielt dabei die blaue, lange Phase hoch. Horst Schellmeier nickte, ja, die Farbe kenne ich. Und der Hausmeister fügte hinzu und ich weiß, wo wir diesen Teppich finden. Die Farm war nicht immer eine Farm gewesen, als das Ehepaar Schellmeier damals nach einem geeigneten Ort für Alpaka-Projekt suchte, hatten sie zunächst keine konkreten Vorstellungen davon. Groß und Held sollte es sein und in der Nähe einer Stadt, damit die Verkehrsanbindung passte. Für den kompletten Neubau Schellmeiers aber trotz ihrer üppigen Finanzreserven das nötige Kleingeld. So freundete man sich mit der Idee an, etwas Bestehendes umzufunktionieren. Recycling funktioniert schließlich auch im großen Maßstab. Das Gelände, auf dem die Farm heute steht, war in den 1930er Jahren ein Sanatorium gewesen. Der reiche Konservenfabrikant Heinrich Müller hatte es erbaut. Im Krieg wurde das Gelände verschont. Irgendwann danach geriet es dann in Vergessenheit. Es gab zwar ein paar Versuche, um irgendwas aus dem Gelände zu machen, aber keiner davon war von Erfolg gekrönt gewesen. Ich fragte mich, ob das Design des Sanatoriums damals seiner Zeit voraus war, oder ob die Schellmeiers einfach nur sehr viel umgebaut hatten. Denn bei einem alten Sanatorium habe ich direkt ein anderes Bild vor Augen. Also vor allem ein Bild mit vielen Augen, die in der Dunkelheit lauern, Weil irgendwelche illegalen Experimente schiefgegangen sind. Aber vielleicht entsprang meine Vorstellung auch nur der Fantasie von diversen B-Movie Regisseuren aus den frühen 1980er Jahren. Als die Schellmeiers damals das Gelände mit seinen Gebäuden übernahm, wurde vor allem das große Hauptgebäude aufwendig renoviert, Der Rest diente vor allem als Lagerfläche. Und damals war der ganze Boden mit einem furchtbaren blauen Teppich, bitte. Stammte aus den 1960er Jahren. Kunstfasern waren damals der letzte Schrei. Aber die Farbe musste zu dieser Zeit auch schon zum Schreien gewesen sein. Es war daher eine der ersten Handlungen, den Teppich im Hauptgebäude durch eine ansehlichere Variante zu ersetzen. Aus Kostengründen allerdings nur im Haupthaus. Und darum gab es hier auf dem Gelände noch einige Ecken und Winkel, in denen dieser blaue Teppich zu finden war. Das Gelände war weitläufig und es gab einige Gebäude, die in Frage kamen. Um keine große Aufmerksamkeit zu erregen, machte ich mich zusammen mit dem Hausmeister auf die Suche. Horst Schellmeier wollte in der Zwischenzeit überprüfen, ob es irgendwelche Auffälligkeiten bei seinen Angestellten gab. Der Verrat hat ihn wirklich sehr getroffen. Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke zu und trat mit Herrn Schröder vor die Tür. Man, die Kälte erwischte mich immer wieder aufs Neue. Haben Sie schon eine Idee, was wir uns als erstes anschauen sollten? Angenommen ich wäre so ein Schweinehund und würde so eine Nummer mit den Alpakas abziehen. Dann würde ich mir einen Platz suchen, an dem ich ungestört wäre. Und da kommt eigentlich nur eine der alten Unterkünfte hinter dem Rosengarten in Frage. Zu seiner Blütezeit musste das Sanatorium ein beeindruckender Ort gewesen sein. Das weitläufige Gelände beherbergte neben dem großen Haupthaus und einem Nebengebäude für das Personal noch eine Vielzahl an weiteren Gebäuden. Ein Schmuckstück mussten damals die Unterkünfte am Rosengarten gewesen sein. Dort waren nämlich luxuriöse Bungalows, in denen besondere Gäste untergebracht wurden. Heute gut 90 Jahre später waren die etwas abgelegenen Bauwerke, Lagerplatz für Dinge, die man eigentlich entsorgen sollte. Also ein perfekter Ort für Geheimnisse. Hausmeister Schröder und ich brauchten bei dem Wetter fast acht Minuten bis zum Rosengarten. Ich sah mich um. Von dort aus konnte man das Licht der Farm nicht mehr sehen. Das war wirklich sehr abgeschieden. Wir machten uns daran, die Unterkünfte zu durchsuchen. Insgesamt handelte es sich um eine Gruppe von zehn kleinen Gebäuden, die alle gleich aussahen. Oder zumindest fast. Der Zahn der Zeit hatte unterschiedlich stark an ihm genagt, sodass jedes der kleinen Häuschen einen eigenen Charakter hatte, von Zerfallen über baufällig bis hin zu mit Scham für Liebhaber war alles dabei. Nahmen eins nach dem anderen unter die Lupe. Die Gebäude waren unterschiedlich stark mit allerlei Krempel vollgestopft. Die Ordnung, die ich im Haupthaus kennengelernt hatte, gab es hier nicht. Ganz im Gegenteil, Mich erinnerte das hier eher an die ganzen Keller und Dachböden, die mit all den Dingen vollgestopft waren, die man eigentlich nicht mehr braucht, die aber zu schade waren, um sie wegzuwerfen. Klar, warum sollte ich auch eine Kiste mit lauter unterschiedlichen Schrauben wegwerfen, wenn ich irgendwann vielleicht noch mal eine davon brauche? Wäre ja total ärgerlich, wenn ich das entsprechende Exemplar nicht einfach durch einen halben Tag suche, eventuell finden könnte. Die kleinen Häuser waren mit einer Mischung aus Baumaterial, alten Einrichtungsgegenständen und sauber in Kisten verpackten, sonstigen Dingen gefüllt. Und abgesehen von kriminell viel Staub, fanden wir erstmal nicht viel. Aber dann betraten wir ein Häuschen, in dem überraschend wenig Staub war und das machte uns neugierig, schauten genau hin und entdeckten es schließlich. Die Tür, die ins ehemalige Schlafzimmer führte, war mit einigen Kartons verstellt worden. Im Schein von Schröders Taschenlampe sah man genau, dass diese Kartons oft verschoben wurden. Die Spuren waren nämlich im Staub verewigt, Der Hausmeister und ich schauten uns an. Er nickte mir zu. Ohne viele Worte räumten wir die Kartons aus dem Weg. Dabei gab es die nächste Überraschung. Die Kartons waren nämlich alle leer. Als wir schließlich in dem anderen Raum waren, schien es, als ob wir in eine andere Welt blickten, Staub gab es hier nämlich keinen, dafür einige Scheinwerfer, ein Stativ mit einer professionellen Webcam und ein Gestänge, an dem verschiedene Leinwände mit solchen Hintergrundmotiven hing. Damit konnte man wohl auf die individuellen Kundenwünsche reagieren. Das hier musste das geheime Studio sein, in dem Bronko die Aufnahmen machte. Hausmeister Schröder war total überrascht. Er machte sich Vorwürfe, weil er das nicht bemerkt hatte. Ich konnte ihn gut verstehen, aber diese Sache war so verrückt, damit hätte niemand und auch nicht Herr Schröder rechnen können. Wir durchsuchten alles. Viel war nicht zu finden, Computer, Datenträger und andere interessante Sachen, die hatte Bronko mitgenommen. Ich schaute in den Mülleimer. Der war auf den ersten Blick leer, genauem Hinsehen entdeckte ich jedoch ein zusammengeknülltes Stück Papier. Es war ein Kassenzettel. Jemand hatte sich zwei Flaschen Madelimonade gekauft. Ein faszinierendes Getränk, das die Leute spaltete, wie der Humor von jedem erfolgreichen Comedian. Auf Anhieb schmeckte eine Mate niemandem, aber man gewöhnte sich daran. Mit dem Slogan hatte übrigens auch mal ein ganz großer Hersteller geworben. Herr Schröder fragte, was ich denn da gefunden hatte. Nichts besonderes, nur ein Beleg über zwei Flaschen Mate. Mate, fragte er, Jetzt zahlen noch Interessierte aus. Er kannte Mate und gehörte zu den Leuten, die das Getränk scheußlich fanden. Aber noch viel interessanter war, dass er genau einen Kollegen kannte, der dieses Getränk liebte. Und das war Boris der Tierpfleger. Ich hatte ihn am Morgen kennengelernt. Er hatte mich herumgeführt und mir die Stelle gezeigt, Boris etwa Bronko, so ein Kassenzettel beweist natürlich nichts. Aber es waren starker Verdacht und die heißeste Spur, die wir hatten. Was für Möglichkeiten gab es nun? Polizei, Sichere die vernünftigste Option, aber würden die Cops jetzt wirklich alle stehen und liegen lassen, nur weil wir den Verdacht hatten, dass Boris ein Alpaka entführt hatte? Unwahrscheinlich. Ich hatte einen Kontakt bei der Polizei, aber ich brauchte ein bisschen mehr, um den Anruf zu tätigen. Mit nur einem Schuss im Magazin sollte man sorgfältig zielen. Ich rief zunächst Horst Schellmeier an und informierte ihn. Er bedankte sich für das Update und sagte, dass er sich nun direkt die Personalakte von Boris vornehmen wollte, Nach dem Telefonat mit Schellmeier kam mir eine Idee. Ich wählte die Nummer von Paula. Tom hatte sich immer noch nicht gemeldet und auf seinem Laptop hat es ja auch nichts mehr gefunden, Ich erzähle dir von den neuesten Entwicklungen. Von dem Studium davon, dass wir nun einen Verdacht hatten, wer Bronko sein könnte. Wo steckt dieser Boris oder Bronko oder wie der auch immer heißen mag, fragte Paula. Genau das ist die Frage der Stunde und ich habe eine Idee. Könntest du auf Toms Laptop eben mal nachschauen, wie die E-Mail-Adresse war, die Bronko verwendet hatte. Es dauerte eine Minute, bis Paula den Laptop vor sich hatte. Wie zuvor begab sie sich direkt in das Postfach von Tom. Seine Adresse ist Bronko 23 at coole Mails DE. Gut, dann geht's mal bitte auf coole Mails DE und schaue, ob es da so eine Passwort vergessenfunktion gibt, Wenige Sekunden später kam die Antwort. Ja, die gibt es. Ich muss aber drei Sicherheitsfragen beantworten. Ja. Darauf hatte ich gehofft. Nichts schafft so viel trügerische Sicherheit wie drei Fragen bei denen die Antworten so eindeutig sein müssen, dass sie sich nicht womöglich über Jahre hinweg ändern können. Wenn wir es so schafften Bronkus E-Mails zu lesen, dann würde es uns vielleicht nicht nur bestätigen, dass es sich bei ihm tatsächlich um Boris handelte, sondern uns ja auch vielleicht noch den ein oder anderen Hinweis darauf geben, wo Rüdiger war. Also, hier kommt die erste Frage, was ist dein Lieblingsgetränk? Das war einfach. Sagte ich. Bäh war die Antwort von Paula, aber richtige Antwort. So, zweite Frage. Was ist dein Lieblingstier? Hm, da probiere ich doch direkt mal Alpaka aus. Ja, passt. Dann hätten wir ja wohl nur noch eine letzte Frage. Wo wurdest du geboren? Die dritte Frage war nicht ganz so leicht für uns. Ich fragte Schröder, der noch immer neben mir stand und aufmerksam zuhörte. Aber er kannte die Antwort auch nicht, aber das müsste doch in der Personalakte stehen. Warten Sie, ich rufe schnell den Chef an. Und tatsächlich, Herr Schellmeier hatte den Geburtsort von Boris in der Personalakte. Und mit dieser dritten und letzten Antwort konnten wir nun endlich auf die E-Mails von Bronko zugreifen. Jetzt gab es auch keinen Zweifel mehr daran, dass es sich bei Bronco und Boris um ein und dieselbe Person handelte. Ich hoffe so sehr, dass wir irgendwas in den E-Mails finden würden, was uns weiterhilft, sodass wir endlich Rüdiger finden konnten. Das Postfach war voll und der Großteil der Mails war eine Mischung aus Werbung und Spam. Leider war das nicht so, wie erhofft. Aber so schnell kamen wir nicht auf. Wenn schon hier im Postfach nichts Interessantes war, dann konnte uns der Zugriff darauf ja vielleicht irgendwie anders nützen. Die passende Idee dazu kam von Paula und sie war goldrichtig. Paula versuchte nämlich, mithilfe von Boris E-Mail-Adresse Zugriff auf den Alpaka-Account zu bekommen. Und dazu ließe sich einfach über die Passwort vergessen Funktion ein neues Passwort zuschicken. Und dankte drei erfolgreich beantworteten Sicherheitsfragen und dem dadurch erlangten Zugriff auf das E-Mail-Konto hatten wir nun auch Zugriff auf Alpaka. Paula gab mir am Telefon alles durch, Höhe der Einkünfte, die beliebtesten Tiere, die Kunden und so weiter. Keine große Überraschung war, dass die Tiere fast ausschließlich von Kunden aus weit entfernten Zeitzonen gebucht wurden. Denn wenn Boris heimlich in seinem kleinen Studio war, dann waren die meisten Leute in Mitteleuropa schlicht und ergreifend im Feierabend. Wirklich spannend waren auch die privaten Nachrichten. Über die Plattform konnte man sich nämlich sogenannte Direct Messages schreiben. Diese Nachrichten dienten der Kommunikation zwischen Anbietern und Interessenten. Paula überflog die Nachrichten und las mir die Betreffzeilen vor. Das hatte ja schon bei Toms E-Mails ganz gut funktioniert. Never change a reading System oder wie hieß das gleich nochmal? Ich liebte ja Sprichwörter. Leider war ich aber nicht besonders gut darin. Die Navigation durch die Nachrichten war laut Paulas Beschreibung mühsam, aber nach ein paar Minuten hatte sie neben vielen belanglosen Nachrichten etwas Interessantes entdeckt, Eine Nachricht von einem gewissen Mister Chang. Vermutlich handelt es sich hierbei auch um ein Pseudonym. Jedenfalls schrieb dieser Mister Chang, dass er sich für einzigartige Tiere interessierte und dabei auf Rüdiger gestoßen war. So ein außergewöhnliches Alpaka hatte er noch nie gesehen. Er hatte Interesse, es zu kaufen. Okay, äh dieser Typ kam direkt auf den Punkt. Entwickelte sich dann in längerer Austausch zwischen dem Tierpfleger Boris und dem interessierten Käufer Mister Chane. Am Ende machte Mister Changen ein Angebot von 100.000 Euro für den Kauf von Rüdiger. Falls die Übergabe bis spätestens 23. Dezember erfolgen würde. Das ist ja schon morgen, sagte ich Paul am Telefon. Es besteht also noch Hoffnung, dass Rüdiger noch nicht übergeben wurde und wir ihn befreien können. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wo Rüdiger steckt. Wunder gibt es immer wieder, heute oder morgen können sie geschehen. Das Lied fand ich schon immer doof. Ich meine, hey, wie unpräzise kann man eigentlich sein? Gleiche Kategorie wie Gräte Hahn auf dem Mist ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie es ist. So betrachtet es das Wunder wie das Wetter und dieses Lied ist wie der Hahn Und ich wäre dann der mitm ach egal, wie auch immer. Ich glaube nicht an Wunder. Das ist mir zuviel Magie. Natürlich wäre ein Wunder perfekt gewesen, um diesen Fall zu lösen. Wie in der griechischen Tragödie der Antike. In ausweglosen Situationen grad da gern mal eine Gottheit, sprichwörtlich aus dem Nichts auf, um die Sache nochmal zu drehen. Deos Ex Machina nannte man das damals. Ja, so einen Maschinengott könnte ich auch gut gebrauchen. Beim Autofahren kommen mir oft gute Ideen. Bei meiner Fahrt von der Farm nach Hause bogen meine Gedanken aber leider in eine Richtung ab, die nicht sehr hilfreich für den Fall war. Ich verstand zumindest nicht, wie das Grübeln über die besten Science Fiction Filme mit Maschinengöttern irgendwie helfen konnten. Der Tag war einfach zu lang gewesen. Nach dem Telefonat mit Paula hatten wir noch lange das geheime Studio durchsucht, aber leider nichts mehr gefunden. Danach hatten sich noch Schröder, Schellmeier und ich zusammengesetzt und gemeinsam überlegt, wie wir weiter vorgehen. Horst Schellmeier erzählte, dass es seiner Frau nicht gut ging. Sie war ein großes Sorge wegen Rüdiger. Falls es bis morgen kein Wunder gab, würde er deswegen doch zur Polizei gehen müssen. Er wollte sich nicht vorwerfen, nicht alles probiert zu haben. Konnte ich gut verstehen. Bisher noch gezögert, meinen Kontakt bei der Polizei anzurufen. Dafür fehlte mir einfach noch der konkrete Hinweis auf den Aufenthaltsort von Rüdiger oder zumindest den von Boris. Ich schlief in dieser Nacht unruhig, In meinen Träumen mischten sich Alpakas mit Maschinengöttern in Form von Risiken, alpakaförmigen Robotern. Das machte alles irgendwie keinen Sinn und passte damit so gut zu diesem Fall. Ein Klingeln weckte mich. Er stammte aber nicht von meinem Wecker, sondern von meinem Handy. Ich brauchte einen Moment, um mich zu orientieren. Es war noch dunkel. Okay, Ende Dezember konnte das in Deutschland quasi jede beliebige Uhrzeit sein. Gut, ähm ich ertastete mein Handy auf dem Nachttisch und schaute drauf. Es war Paula und es war sechs Uhr achtundzwanzig am Morgen. Ja, guten Morgen, Paula. Was gibt's? Tom ist wieder da. Ich war schlagartig wach. Wo ist er? Hier bei mir, es ist eine lange Geschichte, gut, bleib beide, wo ihr seid, ich komme vorbei. Ähm ähm äh wohnst du eigentlich? Keine halbe Stunde später war ich in der kleinen Studentenwohnung von Paula. Tom war tatsächlich da und er sah furchtbar aus. Zusammengekauert saß er am Küchentisch, eine Decke über die Schultern gelegt. Vor ihm standen eine Tasse Kaffee und eine Schale mit Weihnachtsgebäck, Junge musste einiges erlebt haben und ich wollte ihn nicht direkt überrumpeln. Zu viel Zeit konnte ich ihm aber auch nicht geben. Schließlich war Rüdiger immer noch da draußen. Tom schaute zu mir auf, tut mir leid, ich habe da richtig Scheiße gebaut, Seine Stimme klang müde. Hör zu Tom, wie wichtig ist jetzt nur, dass wir das Alpaka wiederfinden. Um alles andere kümmern wir uns später. Er nickte und zwang, sich zu einem Lächeln. Dann erzählte er seine Geschichte, die einige Lücken in unseren Erkenntnissen fühlte. Tom war vor einiger Zeit von Bronko kontaktiert worden. Bronko sagte, dass er Insider Informationen über die Farm hatte. Und da war Tom gleich sehr interessiert gewesen. Erzählte, dass die Alpakas regelmäßig für illegalen Organhandel missbraucht und an reiche Leute im Mittleren Osten verkauft wurden. Wissen Sie, das klang wirklich glaubhaft. Ich war so misstrauisch und ähm die Geschichte, die war wie Öl in meinem Feuer. Er erzählte weiter. Bronko suchte anscheinend Hilfe, um alle Tiere zu befreien. Idee gut und war dabei. Aber dann meldete sich Bronko mit einer ganz dringenden Sache. Eines der Tiere musste sofort gerettet werden und dieses Tier war Rüdiger. War ein wenig überrumpelt, aber Bronko beruhigte ihn. Er hatte nämlich schon einen perfekten Plan für ihn. Tom musste sich nur noch einen Transporter leihen und Rüdiger quasi abholen. Bronko hatte schon einen Platz auf einer Farm von Tierschützern organisiert. Dort soll die Rüdiger leben. Der Plan klang gut und es lief auch gut, zumindest bis Tom Bronko am verabredeten Treffpunkt auf einem Waldparkplatz getroffen hatte Zunächst lief alles wie geplant. Nur dieser Bronko kam Tom bekannt vor und dann erinnerte er sich, diesen Bronko hat er schon mal getroffen, damals, als er am Tag der offenen Tür die Farm besucht hatte. An dem Tag hatte er sich mit einem Tierpfleger unterhalten. Das war Bronko. Er hatte nur einen anderen Namen benutzt. Boris sagte ich, ja genau, Boris, erwiderte er, Bronko oder Boris musste gemerkt haben, dass Tommy erkannt hatte. Er überrumpelte ihn kurzerhand und sperrte ihn in den Transporter und dann verschwand er mit Rüdiger. Tom brauchte ewig, um sich aus dem Fahrzeug zu befreien. Und noch länger, um wieder in die Stadt zurückzukommen. Ein Teil der Strecke konnte er als Anhalter fahren. Den größten Teil ging er aber zu Fuß. Und als er endlich in seinem WG-Zimmer war, fand er dort einen Zettel von Paula und so war er hier gelandet. Was für eine Geschichte. Hör zu, Tom, kannst du dich noch an irgendwas erinnern? Irgendwas, er grübelte Als ich in dem Transporter lag, da bekam Bronko einen Anruf. Ich habe nicht viel verstanden, nur dass er um Mitternacht irgendwo sein musste, ähm beim Ocean Ring oder so ähnlich. Hilft das weiter? Vor 24 Stunden trauerte ich noch dem Arrangement als Kaufhaus Detektiv nach und jetzt steckte ich bis zum Hals im spannendsten, aber auch abgedrehtesten Fall meiner Karriere. Nach Abwägung aller Fakten war ich mir sicher, dass sich Boris heute Nacht mit seinem Auftraggeber treffen würde. In der letzten Nacht wäre das zeitlich nicht zu schaffen gewesen, egal wo oder was dieser Ocean Ring war. Tja und das brachte mich auch schon zu diesem kleinen Rätsel, dass es noch zu lösen galt. Mir sagte der Begriff Ocean nämlich nichts. Paul und Tom hatten ebenfalls noch nie davon gehört. Und so saßen wir mit viel frischem Kaffee am Küchentisch bei Paula und grübelten. Eine Suche nach dem Begriff Ocean förderte vor allem eine Unmenge von Schmuck zutage. Es gab anscheinend einen Markt für Ringe, die mit teilweise aufwendig gearbeiteten Wellenmustern verziert waren. Sah wirklich schön aus, brachte uns aber nicht weiter. Und du bist ganz sicher, dass Boris am Telefon Ocean Ring gesagt hat. Hake dich nochmal nach. Der Typ hat mir eine verpasst und mich in den Transporter gesperrt. Ich habe verstanden, was ich gesagt habe, aber hundert Prozent sicher, nein, das bin ich nicht, meinte Tom. Paula mischte sich ein. Hm, vielleicht war es ja was Ähnliches, was Boris gesagt hat, vielleicht Ocean Ring. Gute Idee, sagte ich und suchte direkt mit meinem Handy im Netz danach. Leider ohne Erfolg. Auch Motion Rings waren fast ausschließlich Schmuck, diesmal aber ein ganz besonderer. Entweder handelt es sich um Ringe, die durch die Macht des Universums, durch Quantenenergie oder wahlweise durch die Konzentration der eigenen Chakren, das Wohlbefinden verbessern konnten, oder es handelt es sich um auffälligen Fingerschmuck mit dem Retrocharm der 1990er Jahre, je nach Stimmung verfärbte und so anzeigte, dass man sich vielleicht mal eine Ruhepause oder eine kleine Yogaauszeit gönnen sollte. Mein innerer Motionring war tiefrot. Das brachte alles nichts. Es war schon hell geworden, also für Dezember Verhältnisse. Uns lief die Zeit davon. Hey Paula, hast du noch irgendwas zu essen da? Ich bräuchte mal was Deftiges in den Magen. Tom hatte Hunger. Kein Wunder, nach seiner Gefangenschaft im Transporter hatte er nur Weihnachtsgebäck und Kaffee zu sich genommen. Leider Fehlanzeige Tom, aber die Straße runter ist ein Burger King. Die haben doch auch Frühstück und der neue Veggieburger soll ganz gut sein. Ich unterbrach sie. Was hast du da gesagt? Ähm dass der neue Veggieburger ganz gut sein soll? Nein davor, Straße runter ist ein Burger King, das ist ein Fast Food Laden, sowas wie McDonald's, aber die Pommes sind besser. Das ist es. Pommes, klar, die sind immer die Antwort. Nein, King und nicht ring. Meine Freunde, ich glaube, wir suchen den Ocean King. Die Suche nach Ocean King sei gleich vielversprechender aus. Eine kleine Auswahl von exklusiven Herrenuhren, ein Handyspiel, das nach eigener Aussage the best classic Fishing game war und schließlich nicht der, sondern die Ocean King. Ein Containerschiff, das aktuell hier im Hafen der Stadt vor Anker lag und planmäßig am Morgen des 24. Dezembers ablegen sollte. Das waren jedenfalls die Informationen, die ich bei einem öffentlichen Schiffstracker im Internet einsehen konnte. Das musste es sein und das war unsere Chance, um Rüdiger wiederzubekommen. Und das war auch der Punkt, an dem wir Unterstützung brauchten. Während Alpaka entführt, der ist zu allem fähig. Rief zunächst Horst Schellmeier an und informierte ihn. Er war mit meinem Plan einverstanden. Dann fasste ich mein Herz und rief meine Schwester an. Sie arbeitete bei der Polizei. Unser Verhältnis war nicht gut. Aber ich wusste, dass sie uns helfen konnte. Und sie wusste, dass ich nie anrufen würde, wenn es nicht wirklich wichtig wäre. Ganz professionell ließen wir unsere persönlichen Differenzen erstmal weg. Sie hörte sich alles an und meinte dann, dass sie einige Dinge erst mal prüfen wollte und sich dann wieder meldet. Das dauerte keine halbe Stunde. Also hört zu, wir kennen diesen Mister Chan. Der tritt seit einigen Jahren unter verschiedenen Namen auf. Wir wissen nicht, wer das ist. Aber wir wissen, was er macht. Er sammelt seltene Tiere. Versucht sie zu kaufen, arbeitet aber auch mit zwielichtigen Leuten zusammen, um unverkäufliche Exemplare zu bekommen. Dein Mister Chan wird mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Wow, damit hatte ich nicht gerechnet. Am Ende war das vielleicht sogar noch ein Weihnachtsgeschenk für meine Schwester. Der Rest des Tages war hektisch. Wir trafen uns zunächst mit der Polizei und besprachen alle Erkenntnisse, die wir hatten. Behörden planten dann, wie sie den Hafen überwachten und nachts zugreifen konnten. Wir durften nicht dabei sein, aber meine Schwester hielt mich auf dem Laufenden und versprach, dass wir beim Zugriff alles aus der Einsatzzentrale aus mitverfolgen durften. Das große Finale konnte kommen. Im Hafen rund um die Ocean King hatten sich die Einsatzkräfte verteilt. Sie warteten auf den Befehl zum Zugriff. Ich war zusammen mit meiner Schwester in einem Gebäude der Hafenpolizei, das als Zentrale für die Einsatzplanung diente. Hier standen diverse Laptops, auf deren Bildschirme Livebilder von den Einsatzkräften zu sehen waren. Das beeindruckte mich. Wann hatte diese Hightech-Polizei unsere Beamten mit ihren viel zu großen Uniformen abgelöst? Irgendwie hatte ich das wohl verpasst. Ich hatte nichts dagegen, alles von hier zu verfolgen. Paula und Tom waren bei Paula zu Hause. Tom hatte sich nach der Aussage bei der Polizei direkt zum Schlafen hingelegt. Kein Wunder nach der ganzen Sache. Horst Schellmeier war zusammen mit seiner Frau auf der Farm. Hausmeister Schröder leistete ihn Gesellschaft. Ich hatte allen versprochen, sie auf dem Laufenden zu halten und das tat ich. Wir hatten eine gemeinsame Chatgruppe, in der ich alle aktuellen Entwicklungen teilte. Momentan war das nicht viel, also noch nicht. Es war aber auch noch eine halbe Stunde bis Mitternacht, Ich überlegte kurz. Vom Heiligen Abend konnte man ja noch nicht sprechen. Das war ja genau genommen der Abend des vierundzwanzig. Dezembers. Hm Heilige Nacht war die Nacht zum fünfundzwanzigsten Dezember für einen Heiligen Morgen war es definitiv noch zu früh. Oh Mann, warum sind die einfachen Dinge so kompliziert, wenn man darüber nachdenkt? Wie auch immer. Ich war auf Mitternacht gespannt. Noch war alles ruhig, Aber dann, kurz vor 12 tat sich etwas. Ein Transporter näherte sich von Westen. Wir hatten ihn im Visier. Okay, sie hatten ihn im Visier und ich konnte freundlicherweise zusehen. Er näherte sich dem Pier, an dem die Ocean King angelegt hatte. Niemandshons war dort zu sehen, langsam fuhr der Transporter weiter. Nur um eine Runde zu drehen und dann wieder die Ocean King anzusteuern. Das war so unprofessionell und auffällig, dass es sich keinenfalls um einen international gesuchten Mister Chang handeln konnte. Blieb also nur noch Boris. Das, oder ein völlig unbeteiligter Mensch, der sich einfach verirrt hatte. Diesen Gedanken verwarf ich aber, als der Transporter zum dritten Mal seine Runde drehte. Auf den Monitoren konnte man leider nicht erkennen, wer im Fahrzeug saß. Drei Minuten vor Mitternacht fuhr dann ein weiterer Transporter auf das Gelände. Auch er steuerte die Ocean King an und kam dann im Schatten zwischen zwei Laternen zum Stehen. In dieser schattigen Blase wartete er dann. Solange, bis sich der mutmaßliche Boris näherte und auf gleicher Höhe anhielt. Die Einsatzkräfte hatten zwischenzeitlich die Fahrzeuge umstellt. In der Einsatzzentrale sammeln die Bilder von einigen Helmkameras. Nervenkitzel pur. Meine Schwester wollte mit dem Zugriff warten, bis sie sicher war, dass auch wirklich Rüdiger im Fahrzeug saß, wobei Content Alpaka wirklich in einem Fahrzeug sitzen, aber egal. Aus den Fahrzeugen stiegen Männer aus. Einen erkannte ich sofort als Boris, aus dem anderen Transporter stiegen zwei Leute aus. Einer war älter, der andere war jung und bulig. Waren das Mister und sein Bodyguard? Hm. Und der ältere Kerl sprachen miteinander. Zum Heck seines Transporters und öffnete die Tür. Und dann kam Rüdiger zum Vorschein. Da war er, zum Greifen nah, führte ihn zu den beiden anderen Männern. Wahrscheinlich wollte er ihn jetzt gegen das Geld eintauschen. Doch was war das? Junge Kerl zog eine Pistole hervor und bedrohte Boris damit. Meine Schwester schreckte auf, oh verdammt, die anwesenden Beamten riefen durcheinander. Eine Schusswaffe für komplizierte die Sache. Griechischen Tragödie wird das der Zeitpunkt für den Auftritt des Deos Ex-Machina aber in der Realität erschien kein unangekündigter Gott um die Sache zu regeln. Stattdessen schaute Rüdiger mit seinem naiv freundlichen Gesicht zu Mister Bodyguard und bis ihm daraufhin genüsslich in die Hand. Die Waffe fiel zu Boden, ein herzhafter Schreier füllte die Nacht und Sekunden später stürmten Beamte mit viel Flutlicht in Pier. Uns allen viel ein Stein vom Herzen, Rüdiger war wohlauf, aber augenscheinlich hungrig. Boris, Mister und sein neunfänger Bodyguard wurden verhaftet. Wir hatten uns alle etwas Schlaf verdient. Horst und Erika Schellmeier bestanden darauf, dass wir alle als Ehrengäste zur Gala am Abend kommen. Auch Tom, Horst Schellmeier nahm die Entschuldigung an und wollte mit Tom zusammen daran arbeiten, den Tierschutz noch weiter zu verbessern und alle Zweifel aus der Welt zu schaffen. Tom besuchte die Gala übrigens gemeinsam mit Paula. Mich überraschte das nicht. Und ich, ich lud meine große Schwester ein und sie kam mit, Am Ende hatte nicht ich, sondern ein Alpaka Weihnachten gerettet. Und wer weiß, vielleicht steckt in uns allen ein Alpaka. Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr und wer weiß, vielleicht geht die Geschichte ja im nächsten Jahr weiter.

Feedback

Dir gefällt der Podcast und Du möchtest das mal loswerden? Du hast Tipps für neue Themen oder magst über den Inhalt bestimmter Folgen diskutieren? Dann wähle im Formular die jeweilige Episode aus und schreib uns eine Nachricht. Vielen Dank für Dein Feedback!

Mit einem Klick auf "Nachricht absenden" erklärst Du Dich damit einverstanden, dass wir Deine Daten zum Zwecke der Beantwortung Deiner Anfrage verarbeiten dürfen. Die Verarbeitung und der Versand Deiner Anfrage an uns erfolgt über den Server unseres Podcast-Hosters LetsCast.fm. Eine Weitergabe an Dritte findet nicht statt. Hier kannst Du die Datenschutzerklärung & Widerrufshinweise einsehen.